Weihnachtskonzert aus einer Hand

Am vergangenen Samstag lud der Musikverein Schönaich wieder zu seinem Weihnachtskonzert in die Gemeindehalle ein. Es musizierten, der Spielkreis, das Jugendblasorchester und das Sinfonische Blasorchester. Erstmals unter der Gesamtleitung von Felix Borkhardt. Der Einladung waren so viele Musikfreundinnen und -freunde gefolgt, dass das Konzert mit ein paar Minuten Verzögerung begann, weil noch eilends Stühle in den Saal getragen wurden.

Nach der Begrüßung und einem kurzen Rückblick auf das Vereinsjahr, startete der Spielkreis mit „Predators of the Deep“ von Edward Kennedy. Das Stück beschreibt „die Räuber der Tiefe“, die im tiefen Meer unter der Wasseroberfläche auf ihre nächste Beute warten könnten. Neun Jungbläser sind im September aus der Bläserklasse in den Spielkreis neu aufgenommen worden und haben somit das kleine Orchester fast verdoppelt. Es folgten zwei bekannte Melodien aus den „Harry Potter-Filmen“. Den Dirigierstab übergab Felix Borkhardt bei diesem Stück an Nachwuchs-Dirigent Clemens Binder

Gemeinsam intonierten einige ältere Nachwuchsmusikerinnen – und musiker aus dem Spielkreis zusammen mit dem Jugendblasorchester den Rocksong „Proud Mary“ der kalifornischen Band Credence Clearwater Revival. Auch die Coverversion von Ike & Tina Turner aus dem Jahr 1971 wurde ein Erfolg. Diese gemeinsamen Stücke und Proben haben sich bewährt, um den Übergang zwischen beiden Orchestern so fließend wie möglich zu gestalten.

Das Jugendblasorchester machte im Anschluss alleine weiter mit dem „Skyliner Symphonic March“ des österreichischen Komponisten Otto M. Schwarz. Skyliner ist der erste symphonische Konzertmarsch des Komponisten Otto M. Schwarz. Sein Debut in diesem Genre ist ein spektakulärer Konzertmarsch in seinem unverwechselbaren filmmusikalischen Stil. Und mit viel Filmmusik ging es auch weiter im Programm. Das Jugendblasorchester des Musikvereins Schönaich spielte die Musik aus Disneys Erfolgsfilm „Die Eiskönigin“. Das Arrangement von Johnnie Vinson brachte einige der beliebtesten Melodien des Films in farbenprächtigen Blasorchesterklang: mal kraftvoll und heroisch, mal sanft und emotional, immer aber voller Magie. Das nächste Stück führte mitten hinein in die quirlige musikalische Küche von Paris. Mit den Highlights aus „Ratatouille“ servierten die Mädchen und Jungen ein musikalisches Menü, das genauso bunt, witzig und lebendig war wie der Film selbst. Mit dem Stück „Cantina Band“ aus „Star Wars“ wagten sich die Mitglieder des JBO auch an ein nicht ganz einfach Stück heran, das sie jedoch bravourös meisterten. Alles in allem zeigten die Jugendlichen sehr viel Spielfreude unter ihrem neuen Dirigenten Felix Borkhardt, der die Jugendorchester des Musikvereins im Sommer diesen Jahres übernommen hatte.

Als sich der Vorhang nach der Pause wieder öffnete, hatten 50 Musikerinnen uns Musiker des Sinfonischen Blasorchester auf der Bühne Platz genommen. Mit dem „Elbtalgruß“ von Julius Fucik gelang sogleich ein schmissiger Auftakt. Bei der folgenden „Sinfonietta No. 1“ des niederländischen Komponisten Johan de Meij handelt es sich um einer Werk  mit drei Sätzen, die durch ein markantes Motiv zusammengehalten werden: einem aufsteigendem Quintensprung, der in allen Sätzen in unterschiedlicher Gestalt wiederkehrt. Der erste Satz stellt dieses Thema kraftvoll vor, während im zweiten Satz eine ruhige, lyrische Stimmung durch einige Solopassagen in den Vordergrund rückt. Der dritte Satz führt schließlich zu einem energiegeladenen Finale. De Meij zeigt in dieser Sinfonietta, wie eindrucksvoll und vielseitig ein modernes Blasorchester klingen kann, verlangt den Musikern aber auch einiges ab.

Rossano Galante wuchs in Buffalo auf. Bereits als Schüler lernte er Trompete, brachte sich selbst das Klavierspielen bei und versuchte sich als Komponist. Später studierte Galante an der University at Buffalo Trompete. Bei Jerry Goldsmith erlernte er Filmmusik-Komposition. Galante war auch als Orchestrator an einigen großen Hollywood-Produktionen beteiligt. Im Jahr 2011 schrieb er das Werk „Cry oft he last Unicorn“ für Blasorchester, das das Zusammentreffen der Jäger mit dem legendären letzten Einhorn darstellt. Mit der Filmmusik aus „Drachen zähmen leicht gemacht“ von John Powell setzte das Sinfonische Blasorchester des Musikverein Schönaich einen fulminanten Schlusspunkt.

Richtig weihnachtlich wurde es ganz zum Schluss als Spielkreis, Jugendblasorchester rund Sinfonisches Blasorchester ein Gesamtorchester bildeten und unter dem Dirigat von Felix Borkhardt gemeinsam „Tochter Zion“ spielten.